30. Tag: Baja - Osijek (Hr)

gefahren: 115km insgesamt: 2357 km

Bei leicht bewölktem Wetter ging es heute morgen um 9 Uhr los. Entlang der Donau, auf einem Deich, fuhr ich bis Mohacs, wo ich mit der Fähre übersetzte. 15km hinter Mohacs kam ich an den Grenzposten zu Kroatien. Man ist das seit dem Schengener Abkommen ja gar nicht mehr gewohnt, an einer Grenze kontrolliert zu werden. Hier musste ich brav meinen Pass, sowohl bei den Ungarn, als auch bei den Kroaten vorzeigen. Zwischen Drava (Drau) und Donau konnte ich dann ein riesiges Naturschutzgebiet geniesen. 25 km ging es durch schönste Auenlandschaft, ohne auch nur einem Menschen zu begegnen. Tja, und da waren sie dann auch. Ich habe mich richtig erschreckt, als plötzlich, 2 Meter neben meinem Weg 2 Wildschweine wütend grunzten. Ich gab sofort Gas und die Schweine hatten zum Glück kein Interesse an mir. Mal wieder gab es gegen 16 Uhr ein heftiges Gewitter. Ich glaube, hier kann man nach den Gewittern die Uhr stellen. Eine kleine Hütte bot mir Schutz und nach einer halben Stunde war alles vorbei. Die Dörfer hier in Nordkroatien, direkt an der Grenze zu Serbien, wirken viel ärmlicher, als die in Ungarn. Und erst Osijek. Alles ist sehr heruntergekommen. Die Stadt war aber auch sehr gebeutelt vom Krieg. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was hier alles passiert ist vor gut 20Jahren (Was, so lange ist das schon her?). Untergekommen bin ich hier in einem Hostal im 3. Stock, das unten einen Nachtclub hat. Von heute Abend 10 Uhr bis morgen um 6 Uhr geht hier wohl die Post ab. Naja, lauter als gestern Nacht kann es nicht werden. Als ich gestern abend Schlafen ging, war alles noch ruhig. Um Mitternacht fing gegenüber des Campings eine Techno-Party bis 4 Uhr ab, dass mein Sohn (Viele Grüße an Constantin) seine helle Freude gehabt hätte. Gewaltige Bässe ließen mein Zelt beben. Aber ich bin hart im nehmen und meinen Schlaf stört so schnell nichts. Dafür kostet dieses Hostal aber auch nur 100 Kuna, vielleicht 14 €. Ich musste allerdings alle Sachen inklusive Fahrrad hochschleppen. Ich gehe gleich in ein Restaurant gegenüber was essen und gehe, bevor es hier los geht schlafen. Morgen will ich nach Serbien. Kurz hinter Backa Palanka gibt es einen Campingplatz. 

Nachtrag: Jetzt ist eine Gruppe von 6 Mädels ins Nachbarzimmer eingezogen. Sie machen sich fertig für die Nacht. Alle so um die 20. Ein Glitzertraum um den anderen läuft um mich rum. Ich hau mir selbst auf die Finger, ich bin definitiv zu alt. Sorry Thilde, die Situation ist echt zu witzig^^.