39. Tag: Dobreta Turnu Severin - Calafat

rumänisches Dorf
rumänisches Dorf

gefahren: 100 km insgesamt: 2944 km

Gestern Abend ist mir klar geworden, dass ich jetzt in einer anderen Zeitzohne bin. Ich bin euch jetzt zeitlich eine Stunde voraus. (Das heißt aber nicht, dass ich euch die Lottozahlen voraussagen kann ;-)). Nach einem deftigen Frühstück, ähnlich wie in England, wurde ich sehr herzlich von der Dame des Hauses, mit Küsschen links und rechts, verabschiedet. Wir hatten uns gestern Abend eine halbe Stunde unterhalten, was sehr nett war. Dunkle Wolken waren in der Nacht aufgezogen und es sollte tagsüber auch regnen. Ich fuhr jedoch trocken, mit einem herrlichen Rückenwind, los. In nur 4 Stunden schaffte ich mit Pausen 80 km. Die letzten 20 km wurden dann jedoch sehr nass und kalt, sodass ich die lange Radhose und die Regenjacke überstreifen musste. Die letzten 15 km waren dann mit heftigstem Gegenwind (die ganze Zeit ging es nach Süden, Wind aus NW, dann rechtwinklig nach Westen, nach Calafat) gesegnet. So hatte ich dann doch noch etwas zu kämpfen. Ich bin jetzt in einer Pension für 12€ die Nacht untergekommen. Na, dafür bau ich doch kein Zelt auf. Was mir aufällt, ist, dass in jedem Land andere Tiere tot am Straßenrand liegen. In Ungarn waren es vorallem Schnecken und Frösche, in Serbien Schlangen und Eidechsen, und hier in Rumänien Katzen und Hunde. Allerdings muss ich nach heute auch an eine Cowboyweisheit denken: Nur ein toter Hund ist auch ein guter Hund, oder so ähnlich. (Sorry an alle Hundefreunde) Aber ich habe heute 4 Hundeattacken erlebt, die nicht ohne waren. Im Flachen, ohne Gegenwind, haben die Viecher ja keine Chance mitzukommen. Aber bergauf, wie heutemorgen, da hatte ich 4 von den Gesellen am Hinterreifen kleben. Sehr aggressiv bellend, waren sie kaum abzuschütteln. Ich muss hier das Pfefferspray immer griffbereit haben. Sie laufen sogar Autos und Perdefuhrwerken bellend hinterher. In Calafat sah ich heute Abend einen dreibeinigen Hund hinter einem Pferdefuhrwerk angreifend hinterherlaufen. Da sage ich nur, nichts gelernt. Ansonsten ist Rumänien ganz ähnlich, wie Serbien. Auch hier haben die Häuser Dächer^^. Allerdings wird auch noch mit Pferd gepflügt. Das habe ich bisher nur auf alten Bildern gesehen. In den Dörfern Pause machen, geht jedoch nicht, wenn man seine Ruhe haben will. Man ist schnell von Kindern und Männern umringt, die alles mögliche Wissen wollen, jedoch ich verstehe sie halt nicht. Zwar erinnert rumänisch sehr an italienisch und viele Worte sind auch ähnlich, aber mit spanisch und französisch komme ich hier nicht wirklich weiter. Meine Zimmerwirtin heute spricht zum Glück ein paar Brocken englisch. Habt alle eine gute Woche und hoffentlich gibt es auch in Deutschland bald besseres Wetter.

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Kommentare: 8
  • #1

    Maria (Montag, 12 Mai 2014 19:20)

    Hi Thomas, Habe deine letzten Tage bei Gilli und Helene auf dem Computer verfolgt. Hast ja einiges wieder erlebt. Bei den anhänglichen Hunden mußte ich doch lachen. Ich glaube sogar, sie liebten dich. Pass weiterhin auf dich auf, so dass deine tolle Reise auch noch bis zum Schluss glücklich verläuft. Du weißt, dass ich jeden km. auf der Landkarte mitfahre.Grüße von Gilli und Helene, die auch schon paar km. gesponsert haben und ich auch.
    Alles Liebe Mutti.

  • #2

    Michael, Essen (Montag, 12 Mai 2014 21:25)

    Hi Thomas,
    kann es sein, dass ich dich gestern in Moers gesehen habe?

    Ich glaub ja langsam du hast Dir hier in der Nähe ein Hotelzimmer genommen und denkst dir das alles nur aus.

    Kein Mensch fährt mit dem Fahrrad durch Rumänien :-)

  • #3

    Michael (Montag, 12 Mai 2014 22:31)

    Thomas, ich lege großen Wert darauf, dass ich mit diesem Michael nicht identisch bin, ihn auch nicht kenne und mir solch frevelhaften Skeptizisten nichts gemein habe ! Wer will schon in Moers den Blues bekommen , wenn er statt dessen in Rumänien sein kann.
    Michael

  • #4

    Karin (Montag, 12 Mai 2014 22:47)

    Hallo Thomas,
    ich hoffe, dass die Hunde einfach nur neugierig sind. Wenn ich das lese, dass am Strassenrand tote Hunde und Katzen liegen, gefällt mir das nicht... Aber ich weiß auch kaum etwas über Rumänien und den Umgang mit Tieren. Sicher wird dort anders auf die Tiere geschaut als in unserem Wohlstandsland. Vielleicht mögen dich aber einfach die Hunde - du erinnerst dich sicher, wie Matilda reagiert. Sie will auch immer zu dir hin :-))
    Ich wünsche dir weiter viel Spaß, gutes Wetter, gute Strassen, liebe Hunde, noch viel liebere Menschen. Pass gut auf dich auf!
    LG, Karin

  • #5

    thomas (Montag, 12 Mai 2014 23:05)

    @ michael aus essen:
    die amis haben ja auch behauptet, dass sie auf dem mond waren ...

  • #6

    Gisi (Dienstag, 13 Mai 2014 08:49)

    Hallo Tom Tom,
    Du tust gut daran Dich vor den Hunden zu schützen, denn sie sind wilde Rudeltiere die nur Hunger haben und nichts gemein haben mit denen bei uns. In Spanien gab es sie früher auch, die Spanier
    haben das Problem dann gelöst. Die Tiere riechen aus Deinem Kochgeschirr, das Du lecker kochen kannst. Also vom Leib halten, weil sie auch krank sein können.
    Wenn wir im Atlas schauen wird es immer unvorstellbarer, dass Du so weit mit Rad fährst. Wir wünschen Dir, dass Du weiterhin unter einem guten Stern fährst, und Dir häufiger ein gemütliches Bett suchst. Gute Fahrt für Heute.
    Gisi und Theo

  • #7

    Michael oder Michael? (Dienstag, 13 Mai 2014 13:14)

    Dass auch so viele Michael heißen müssen oder an Persönlichkeitsspaltung leiden . . .

  • #8

    Marion (Mittwoch, 14 Mai 2014 11:21)

    Hallo Thomas,
    heute kommen mal viele liebe Grüße aus der OEfK Römerstraße aus Moers!!! Ich hatte aus der Zeitung von deiner tollen Tour erfahren, und nehme mir jetzt endlich Zeit, dir zu schreiben.
    Ein paar Dinge, von denen du berichtest, kann ich gut nachfühlen, weil ich im vorletzten Jahr auf Sardinien radwandern war. Angreifende Hunde und platte Tiere am Straßenrand habe ich noch sehr deutlich in Erinnerung. Darüber hinaus bin ich hin und her gerissen zwischen großem Respekt und Neid. :-) In diesem Sommer werde ich auch wieder radwandern, diesmal die Ostseeküste entlang und - soweit wir kommen - die ehemaligen deutsch-deutsche Grenze entlang.
    Ich hoffe, es geht dir gut und wünsche dir weiter viel Spaß und Erfolg, und jederzeit trockenen Rückenwind!!
    Liebe Grüße,
    Marion