32. Tag: Dalj - Begec (Srb)

gefahren: 63km 24km liegen heute noch vor mir.

Ich sitzte gerade in einem Cafe in Backa Palanka, direkt hinter der Grenze, in Serbien. Hier habe ich Internetzugang, und da ich heute Abend auf einem kleinen Campground bin, werde ich dort kein Internet haben. Serbien gehört ja nicht zur EU und daher ist Internet und telefonieren übers Handy sehr teuer. Daher schon jetzt meinen Blog. Heute Morgen ging es zunächst nach Vukovar. Dort siet man die Schäden des Krieges noch sehr deutlich. Der zerschossene Wasserturm ist wirklich beeindruckend. Den ganzen Morgen ging mir durch den Kopf, was die Leute, die mir hier begegneten alles erlebt und erduldet haben müssen, wie viele wohl heute noch traumatisiert sind. Und alles nur wegen diesem sinnlosen Krieg. Durch hügeliges Gelände fuhr ich zu Grenze. In Ilok, auf der kroatischen Seite, füllte ich meinen Treibstoffvorrat für meinen Kocher an einer Tankstelle auf. Der letzte "Tankstop" war in Passau. Morgen geht es dann auf einen Campingplatz 10 km vor Belgrad. Dort bleibe ich einen Tag um mir die Stadt anzusehen. Und dann kann ich schon meine letzte bikeline - Karte, die mich bis zum schwarzen Meer führt, anbrechen. Die ist allerdings im Maßstab 1:100000 und ich kann nicht mehr jede Stunde, wie bisher ein Blatt umschlagen. Habt alle eine schöne Arbeitswoche, das nächste Wochenende kommt bestimmt^^.

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Michael (Montag, 05 Mai 2014 15:22)

    Ja, Kriegsgebiet. Dalj z.B. ist leider durch das Massaker von 1991 "berühmt" geworden. Je nach Quelle haben serbische Freischärler dort 50 bis 150 Männer getötet, viele davon Gefängnisinsassen, also Unbewaffnete. Was ist da schon ein Wasserturm. Bei meiner Fahrt nach Sarajevo vor zwei Jahren war das Grauen auch nicht sichtbar, es war nur zu spüren, wenn man erfährt, was genau dort, wo man gerade steht, passiert ist. Die Leute dort sagen heute, man muss ja leben.
    Entschuldigung, deine Frau hat gemeint, ich solle positiver schreiben, das hat jetzt nicht so geklappt. Das liegt an mir und an deiner Fahrtroute.
    Pass´gut auf dich auf, nun ist ja Frieden (zumindest dort).
    Michael

  • #2

    Gisi (Dienstag, 06 Mai 2014 12:34)

    Hallo Tom Tom,
    Du kommst ja wirklich von einem Abenteuer ins Nächste. Und dann die Mädels -" Hände in die Taschen und flöten", sagt Theo; und dann der Regen. Aber mit dem Sonnenschein hast Du Dich ja wieder aufgerappelt. Ich wünsche Dir eine Trockenperiode , schöne Bilder für die Augen, liebe Menschen für die Seele.
    Wir alle denken an Dich und Dein Bürostuhl lässt Dich herzlich grüßen. Bis bald Gisi

  • #3

    thomas (Dienstag, 06 Mai 2014 22:11)

    .. dein bürostuhl steht bloss leer rum, grüßen tut der nix und warten tut er auf keinen. Ich habe extra nachgeschaut weil ich das nicht geglaubt habe. Ich weiß nicht was die Gisi da reininterbretiert. Also genieß die Zeit unter all dem fahrenden Volk ..
    LG
    Thomas