38. Tag: Novi Sip - Dobreta Turnu Severin (Ru)

die engste Stelle am Durchbruch
die engste Stelle am Durchbruch

gefahren:18 km insgesamt 2844 km

Ich bin heute doch nur bis Dobreta gefahren. Das ist auch gut so, da es richtig heiß ist. Um 13 Uhr waren es 34°. Ich bin in einem 3Sterne Hotel untergekommen für 28 € die Nacht mit Frühstück. Oh welcher Luxus: eigenes Bad, breites Bett, Fernsehen und Internet, und heute abend werde ich hier noch lecker essen. Den Ruhetag heute habe ich auch gebraucht. Die letzten Tage waren sehr anstrengend, alleine weil die Straßen zwar ok, aber nicht mit Radwegen in Deutschland oder Österreich zu vergleichen sind. Man muss ständig die Straße im Auge haben, das nächste Schlagloch, das dich aus dem Sattel haut, kommt bestimmt. Wenn man sich die Gegend ansehen will, muss man schon stehen bleiben. Gestern, bei einer Schiebeaktion berghoch war plötzlich neben meinem Bein, vielleicht 30 cm entfernt, eine Kreuzotter in Angriffstellung. Was habe ich mich erschreckt und einen Satz zur Seite gemacht. Das Tierchen verzog sich auch schnell wieder im Gras, es hat sich wohl genau so erschreckt. Gestern abend, als ich mein Essen zubereitete, wurde ich umzingelt von einer Bande von 7 Kindern, die jeden meiner Handgriffe wie einen spannenden Film verfolgten. Der älteste Junge sprach etwas Englisch, sodass wir uns verständigen konnten. Zum Essen habe ich sie dann aber nicht eingeladen, sondern ein wenig drastisch verscheuchen müssen. Heute Morgen gab es die gleiche Szene, als ich meine Sachen einpackte und das Zelt abbaute. 

Heute habe ich mir die Stadt angesehen. Dobreta Turnu Severin, Trajan hatte hier eine Brücke und eine Straße durch das eiserne Tor gebaut, ist eine recht moderne Stadt. Klar gibt es heruntergekommene Häuser, aber auch noch gut erhaltene ältere Gebäude. Und die Menschen hier könnte man in eine Deutsche Stadt beamen und sie würden nicht auffallen. Vorallem die jungen und mittelalten Leute wirken sehr modern. Absolut nicht das Bild, was deutsche Medien von Rumänen transportieren. Das Preisniveau ist vielleicht um die Hälfte günstiger als bei uns, jedoch gegen Serbien erheblich teurer. In den Geschäften findet man ein ähnliches Angebot wie bei uns. Es gibt Kaufland, Carefour u.ä.. In Serbien dagegen gab es meist nur kleine Tante Emma Läden, mit sehr geringem Angebot. Außer an Bier. Die halben Läden waren mit Bier und Limonade betückt. Man merkt da den Unterschied zwischen EU und Nicht-EU doch deutlich. Morgen fahre ich dann nach Calafat, etwa 100 km. Es soll heute Nacht hier regnen, und ich hoffe, dass morgenfrüh die Sonne wieder scheint. 

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Kommentare: 5
  • #1

    Pe und Gobi (Sonntag, 11 Mai 2014 18:58)

    Hi lieber Thomas,
    toll, dass bisher alles so gut geklappt hat!
    Du bist ja richtig gut in der Zeit und musst eine super Kondition haben.
    Derweil sitzen wir mit den Pänz bei Kaffee und Kuchen und feiern Jannis 15.Geburtstag.
    Alles Liebe weiterhin
    Gobi und Pe

  • #2

    Gabi Becker (Sonntag, 11 Mai 2014 20:24)

    Hallo Herr Brück,
    jetzt wird es langsam abenteuerlich und für den Leser im Sessel immer interessanter. Ich drücke beide Daumen, dass Sie alle Hindernisse in der "Wildnis" weiter meistern und Sie Ihr Ziel früher oder später erreichen. Sie sammeln ja auch fleißig für die Lernwerkstatt, denn € 2 pro Tag habe ich Ihnen ja versprochen.
    Gruß aus dem regnerischen, kühlen Meerbusch.
    Gabi Becker

  • #3

    thomas (Sonntag, 11 Mai 2014 22:27)

    Ich lese grade das Buch eines hollänischen Journalisten, der von England bis Ghana den Nullmeridian entlang reiste (van Cleef: Die verborgene Ordnung). Ein gut zu lesendes Buch, das Lust macht auf mehr. Aber soll ich dir was sagen: Deine Berichte sind besser! Vielen Dank dafür.
    Gruß (von wo du jetzt bestimmt nicht gerne wärst) aus dem verregneten eisekalten Krefeld.
    Thomas

  • #4

    Therese (Sonntag, 11 Mai 2014 23:21)

    Lieber Thomas, komme grade von einem Geburtstagsfest einer bulgarischen Freundin zurück...daher, die Eindrücke sind mir nicht fremd, die Du von den Menschen aus Rumänien schreibst. Das wird DIr in Bulgarien genauso entgegenlachen...und sie sind wirklich sehr herzlich!!Wünsche Dir für die schlechten Wege Adleraugen und Glück, die Schlaglöcher zu umfahren!!
    Alles Liebe
    Therese

  • #5

    Michael (Montag, 12 Mai 2014 09:26)

    Hallo Thomas,
    apropos Geschäfte, bei uns geht die Milch aus, wir haben heute die letzte Tüte angefangen, also rein in die Pedale !
    Nein, teil´dir deine Kräfte ein, hüte dich vor Schlangen, Bären, Wölfen und Glitzermädchen und lass´ dir nicht das ...
    Michael